HM Tischlampe Porzellangesamt

Außergewöhnliche Tischlampe der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten um 1930

Entwurf Ena Rottenberg

Der Porzel­lan­fuß, welch­er auf einem flachen Holz­sock­el ste­ht, ist in einem hellen Beige­ton glasiert. Die zen­trale Darstel­lung in Biskuit­porzel­lan, ein­er jun­gen Frauen­fig­ur mit ent­blößtem Oberkör­p­er unter ein­er Palme sitzend, umgeben von Blät­tern und Frücht­en, reflek­tiert in per­fek­ter Form die Zeit­epoche des Art Decos wider. 

Die ein­flam­mige Lampe ist mit einem weißen Sei­den­schirm in Tra­di­tion der Augarten­schirme, sowie mit ein­er zart-gold­e­nen Soutache, handgefertigt. 

Sel­ten schöne und grazile Tis­chlampe im Art Deco welche durch Ihre Darstel­lung ein wenig an die Bilder­sprache Paul Gau­guins erinnert.

Die Anfänge der Wiener Porzel­lan­man­u­fak­tur gehen auf das 18. Jahrhun­dert zurück. Der nieder­ländis­che Kriegsagent am Hofe Karl IV., Claudius Inno­cen­tius du Paquier war es, der im Jahre 1717 das streng gehütete Geheim­nis der Porzel­lan­her­stel­lung von Meißen nach Wien brachte. Dafür erhielt er von Kaiser Karl VI. ein Spezial­priv­i­legium, mit dem er in der öster­re­ichis­chen Monar­chie als Einziger Porzel­lan erzeu­gen durfte. So grün­dete er 1718 auf dem Gebi­et der heuti­gen Porzel­lan­gasse in Wien die zweitäl­teste Porzel­lan­man­u­fak­tur Europas.

1864 führte die ras­ante Blüte der Aus­ländis­chen Porzel­lan­man­u­fak­turen zur Schließung der bedeu­tend­sten Porzel­lan­man­u­fak­tur des Hab­s­burg­er­re­ich­es. Genau 60 Jahre später, näm­lich im Jahre 1923, wurde im Schloss Augarten die Wiener Porzel­lan­man­u­fak­tur Augarten wieder eröffnet und die Her­stel­lung von Porzel­lan in kaiser­lich­er Tra­di­tion fort­ge­set­zt. Der Wiener Augarten zählt zu den ältesten Barock­parks in Wiens. Der von Joseph II. angelegte Park war von je her als Belus­ti­gung­sort für alle Bürg­er gedacht. 

Der Barocke Garten war ein Ort der kul­turellen Begeg­nung, wo zum Beispiel die berühmten Mor­genkonz­erte unter Mitwirkung W. A. Mozarts stat­tfan­den. Auch Beethoven spielte hier 1803 seine Kreutzer­son­ate erst­mals vor Pub­likum. Ab der Wieder­eröff­nung der Wiener Porzel­lan­man­u­fak­tur 1923 wur­den viele Entwürfe von zeit­genös­sis­chen Kün­stlern wie Josef Hoff­mann, Michael Powol­ny, Franz von Zülow, Ena Rot­ten­berg und anderen Vertretern der Wiener Werk­stätte” real­isiert. Die Man­u­fak­tur erre­ichte mit dem Wiener Art Déco einen neuen Höhep­unkt in Ihrer Geschichte.

Ena Rot­ten­berg (18931952) an der Wiener Kun­st­gewerbeschule u.a. bei Michael Powol­ny aus­ge­bildet, zählt zu den bedeu­tend­sten Kün­st­lerin­nen, deren Entwürfe in den ersten Jahrzehn­ten der Porzel­lan­man­u­fak­tur Augarten mit großem Erfolg umge­set­zt wur­den. Der Ein­fluss der Wiener Werk­stätte, der Ena Rot­ten­berg ange­hörte, war deut­lich in ihren Entwür­fen und Darstel­lun­gen wiederzufind­en. Ihre For­men­sprache war stets grazil und zart. In vie­len ihrer Darstel­lun­gen find­en sich Chi­nois­e­rien, mythol­o­gis­che oder märchen­hafte Darstel­lun­gen im Zeit­geist des Art Deco wieder. Mit ihren Arbeit­en ermöglichte sie der Man­u­fak­tur auch den Bogen von Tra­di­tion zur Mod­erne im 20. Jahrhun­dert zu spannen.

Web­site Porzel­lan Man­u­fak­tur Augarten Wien: https://​www​.augarten​.com/​de/po…

HM Tischlampe Porzellan D1
Tischlampe von Ena Rottenberg, Wiener Augarten Gesamthöhe: 54 cm, Durchmesser: 35 cm
HM Tischlampe Porzellan D2