6 12 2021 133 Edit

Bildnis der Kaiserin von Österreich Maria Anna (1803 – 1884)

Ausgeführt von Josef Kriehuber (1800 – 1876) in historischem Rahmen mit Kaiserkrone

Vor­liegen­des Aquarell — Gouache ist in fein­ster Qual­ität von einem der wichtig­sten und erfol­gre­ich­sten Porträtis­ten der Wiener Gesellschaft sein­er Zeit gefer­tigt. Vor­liegen­des Blatt dürfte mit ziem­lich­er Sicher­heit die Stichvor­lage für die von Kriehu­ber aus­ge­führte Lith­o­grafie sein.

Johannes Ender (17931854) fer­tigte bere­its in den 1830er Jahren ein Por­trait der Kaiserin Maria Anna, welch­es ver­mut­lich die Vor­lage und Inspi­ra­tion für die Porträtze­ich­nung Kriehu­bers war.

In der Porträt­samm­lung der Öster­re­ichis­chen Nation­al­bib­lio­thek befind­et sich zumin­d­est eine der nach dieser Zeich­nung von Kriehu­ber gefer­tigten Lithografien.

Blät­ter dieser Qual­ität, wie zum Beispiel die von Kaiserin Elis­a­beth mit zwei Kindern, Erzher­zo­gin Gisela und Erzher­zog Rudolf, Franz Karl Erzher­zog von Öster­re­ich, Maria There­sia von Este (18171886), Maria Beat­rix von Öster­re­ich-Este (18241906), Fürst Felix Schwarzen­berg, sowie das Porträt der Prinzessin Leono­ra Radzi­will (Sof­ja Uru­sow), befind­en sich unter anderem in der Samm­lung der Alberti­na in Wien.

Beson­ders her­vorzuheben wäre neben der äußerst feinen und qual­itätvollen Aus­führung dieses Blattes der schöne Erhal­tungszu­s­tand sowie der orig­i­nale Kaiser­liche Rah­men zu diesem Blatt. 

Vor­liegen­des Blatt wurde in ein­er Spezial­w­erk­stätte für Papier­restau­ra­tion behut­sam restau­ri­ert und mit neuem Passep­a­rtout verse­hen. Die Blattgröße beträgt ca. 25 cm x 18 cm, mit Rah­men sind die Abmes­sun­gen des Bildes 41 cm x 28 cm. Das Blatt ist rück­seit­ig mit J. Kriehu­ber sig­niert und mehrfach auf auf der Holzrück­wand bezeichnet.

Maria Anna, Prinzessin von Savoyen, deren voll­ständi­ger Name auf Maria Anna Ric­cia­r­da Car­oli­na Margheri­ta Pia lautete, wurde am 19. Sep­tem­ber 1803 im Palaz­zo Colo­nia in Rom als Tochter König Vik­tor Emanuels I. von Savoyen und dessen Gat­tin Erzher­zo­gin Maria There­sia von Öster­re­ich-Este geboren. 

Am 12. Feb­ru­ar 1831 heiratete Maria Anna per Proku­ra­tion in Turin Erzher­zog Fer­di­nand von Öster­re­ich. Am 27. Feb­ru­ar 1831 fand schließlich in der Kam­merkapelle der Hof­burg in Wien die Trau­ung statt, welche von Erzher­zog-Kar­di­nal Rudolph vol­l­zo­gen wurde.

Durch die Thronbestei­gung Erzher­zog Fer­di­nands im März 1835, welch­er als Kaiser Fer­di­nand I in die Geschichts­büch­er eing­ing, wurde Maria Anna Kaiserin von Öster­re­ich. Am 12. Sep­tem­ber 1836 erfol­gte dann in Prag die Krö­nung zur Köni­gin von Böh­men. Als Gemahlin von Fer­di­nand I. war sie von 1835 bis 1848 Kaiserin von Öster­re­ich und ab 1836 Köni­gin von Böhmen.

Nach ihrem Tod im Mai 1884 in Prag, wurde Maria Anna, deren Ehe kinder­los geblieben war, wie schon ihr bere­its 1875 ver­stor­ben­er Gat­te in der Kapuzin­er­gruft in Wien beige­set­zt. Berühmte Kom­pon­is­ten wie Joseph Lan­ner und Johann Strauss Vater und Johann Strauss Sohn wid­me­ten der Kaiserin unvergessliche Melodien.

Eines der bekan­ntesten ist die Annen-Pol­ka, welche am 24. Juli 1852 im Wiener Prater uraufge­führt wurde.

Josef Kriehu­ber, am 15. Dezem­ber 1800 in Wien geboren und am 30. Mai 1876 in Wien ver­stor­ben, gilt heute als wichtig­ster und erfol­gre­ich­ster Porträtist der Wiener Gesellschaft sein­er Zeit. Bere­its im Alter von 13 Jahren wurde Kriehu­ber auf Grund seines Tal­entes in die Zeichen­klasse der kaiser­lichen Akademie in Wien aufgenommen. 

Im Jahre 1818 begleit­ete er den Fürsten San­guszko als Zeichen­lehrer nach Polen, und kehrte erst im Jahre 1821 nach Wien zurück. Sein Studi­um an der Akademie finanzierte er, indem er zu einem der fleißig­sten Mitar­beit­ern im Ver­lags Trentsen­sky, eine lith­o­graphis­che Anstalt, zur Her­stel­lung und zum Verkauf von Abbil­dun­gen in Stein­druck (Lith­o­gra­phie) wurde. Ab dem Jahre 1826 erschienen seine ersten Porträts in der neuen Druck­tech­nik der Lithografie. 

Josef Kriehu­ber zählte über Jahrzehnte zu den gesucht­esten und best­bezahltesten Porträtis­ten Wiens. 1860 erhielt er als erster Kün­stler in Öster­re­ich den Franz-Joseph-Orden.

Bedeu­tende Samm­lun­gen sein­er Werke befind­en sich in der Graphis­chen Samm­lung Alberti­na und der Porträt­samm­lung der Öster­re­ichis­chen Nation­al­bib­lio­thek in Wien.

Lit­er­atur :

• Noël S. McFer­ran: A Jaco­bite Gazetteer – Rome, Museo di Roma

• Con­stan­tin von Wurzbach: Hab­s­burg, Maria Anna Karoli­na Pia. In: Biographis­ches Lexikon des Kaiserthums Oester­re­ich. 7. Theil. Kaiser­lich-königliche Hof- und Staats­druck­erei, Wien 1861, S. 28 f. (Dig­i­tal­isat).

• Mar­tin Mutschlech­n­er: Fer­di­nand: Ein Betrieb­sun­fall“ im Hause Habsburg

• Maria Anna, In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Hab­s­burg­er, 1988, S. 302.

• R. Lorenz: Maria Anna, Kaiserin von Öster­re­ich. In: Öster­re­ichis­ches Biographis­ches Lexikon 1815 – 1950 (ÖBL). Band 6, Ver­lag der Öster­re­ichis­chen Akademie der Wis­senschaften, Wien 1975, ISBN 3700101287, S. 86.

• Maria Anna, In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Hab­s­burg­er, 1988, S. 303.

Klick­en Sie hier: Kaiserin Maria Anna von Sar­dinien-Piemont — Kapuzinergruft 

Lit­er­atur Kriehuber:

• Con­stan­tin von Wurzbach: Kriehu­ber, Joseph. In: Biographis­ches Lexikon des Kaiserthums Oester­re­ich. 13. Theil. Kaiser­lich-königliche Hof- und Staats­druck­erei, Wien 1865, S. 219 – 231 (Dig­i­tal­isat).

• Rudolf von Eit­el­berg­er von Edel­berg: Gesam­melte kun­sthis­torische Schriften. Band 1, Braumüller, Wien 1879, S. 90.

• Karl Weiß: Kriehu­ber, Josef. In: All­ge­meine Deutsche Biogra­phie (ADB). Band 17, Dunck­er & Hum­blot, Leipzig 1883, S. 166 f.

• Josef Kriehu­ber. In: Hans Vollmer (Hrsg.): All­ge­meines Lexikon der Bilden­den Kün­stler von der Antike bis zur Gegen­wart. Begrün­det von Ulrich Thieme und Felix Beck­er. Band 21: Knip – Krüger. E. A. See­mann, Leipzig 1927, S. 535 – 536.

• Wolf­gang von Wurzbach: Kat­a­log der Porträtlith­o­gra­phien Josef Kriehu­bers. 2. Auflage. Wal­ter Krieg Ver­lag, Wien 1958.

• Schöny: Kriehu­ber Josef. In: Öster­re­ichis­ches Biographis­ches Lexikon 1815 – 1950 (ÖBL). Band 4, Ver­lag der Öster­re­ichis­chen Akademie der Wis­senschaften, Wien 1969, S. 273 f. (Direk­tlinks auf S. 273, S. 274).

• Peter Wirth: Kriehu­ber, Josef. In: Neue Deutsche Biogra­phie (NDB). Band 13, Dunck­er & Hum­blot, Berlin 1982, ISBN 3 – 428-00194‑X, S. 45 f. (Dig­i­tal­isat).

• Sel­ma Krasa: Josef Kriehu­ber 1800 – 1876: Der Porträtist ein­er Epoche. Edi­tion Chris­t­ian Brand­stät­ter, Wien 1987.

https://sammlungenonline.alber…

6 12 2021 143 Edit
Kaiserin von Österreich Maria Anna von Josef Kriehuber