Dieser Ort reflektiert in unvergleichlicher Weise den sich vollziehenden Wandel in über mehr als vier Jahrhunderten, den Aufstieg und Niedergang von Familiendynastien, die Blüte der ersten Großhandelshäuser, den gesellschaftlichen Höhenflug der Fabrikanten und ihre daraus resultierende Stellung in der Gesellschaft, sowie das Entstehen der ersten Privatbanken.
Seit langem beschäftige ich mich schon mit dem Gedanken, die Geschichte jenes Ortes, an dem ich nun schon seit vielen Jahren das Vergnügen habe, mich aufhalten zu dürfen, zu Papier zu bringen.
Abgehalten davon hat mich bis heute das Wissen darüber, dass bei so einer langen und von so vielen Persönlichkeiten geprägten Geschichte eine kurze, und die Betonung liegt auf kurze, Zusammenfassung dieser nicht einfach wird.
Von vielen der hier handelnden Persönlichkeiten, welche hier gelebt, geliebt, gefeiert, getanzt, musiziert, ja, und auch ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, könnte man zumindest ein eigenes Buch schreiben.
Dieser Ort reflektiert in unvergleichlicher Weise den sich vollziehenden Wandel in über mehr als vier Jahrhunderten, den Aufstieg und Niedergang von Familiendynastien, die Blüte der ersten Großhandelshäuser, den gesellschaftlichen Höhenflug der Fabrikanten und ihre daraus resultierende Stellung in der Gesellschaft, sowie das Entstehen der ersten Privatbanken.
Auch die Verflechtungen der Europäischen Adelshäuser, spiegelt sich hier in anschaulicher Weise wider. Es war nicht der Anspruch auf Vollständigkeit, der dieser Geschichte hier zugrunde liegen sollte, sondern ein zarter Leitfaden, der Sie durch diese, in eine längst vergangene Zeit entführen soll.
Wenn Sie sich ein wenig Zeit, nur einen kleinen Moment der Ruhe in unserem sonst so geschäftigen Alltag nehmen, dann darf ich Sie, auf einen Spaziergang, durch die Geschichte dieses besonderen Ortes einladen. Für die Freunde unseres Kunsthauses und für diejenigen, die es in Zukunft noch werden,
Ihr Hans Miedler
Ein Ort mit Geschichte, ein Haus, seine Besitzer, über mehr als vier Jahrhunderte
Das Palais Fries — Pallavicini, seine Vorgeschichte und seine Geschichte im Wandel der Zeit
Gegenüber dem Ensemble der Wiener Hofburg — mit der Spanischen Hofreitschule, der Nationalbibliothek und der Augustinerkirche — liegt das Palais Pallavicini, vormals Palais Fries, an einem der bedeutenden Plätze der Stadt, dem Josefsplatz.
Namensgebend war Kaiser Josef II, ein Sohn von Maria-Theresia, dessen großes Reiterstandbild, welches im Stil Marc Antons in Wien gefertigt wurde, und die Mitte des Platzes bildet. Im frühen 16. Jahrhundert, genauer gesagt um 1529, stand an der Stelle des Palais Fries/Pallavicini das Majoratshaus des wohl bedeutendsten Vertreters seiner Familie, Niklas Graf Salm (1459 — 1530). Niklas Graf Salm der Ältere, regierender Graf von Neuburg, war ein Feldherr der Renaissance. Bereits mit 17 Jahren nahm Niklas Graf Salm 1476 an der Schlacht bei Murten gegen Karl den Kühnen von Burgund teil. Im Jahr 1488 kämpfte er in Flandern, und war ab 1491 oberster kaiserlichen Feldhauptmann. 1509 kämpfte er unter Georg von Frundsberg in Italien, in weiter Folge gelang ihm die Eroberung von Istrien. 1525 war Niklas Graf Salm an der Gefangennahme von König Franz I. von Frankreich in der Schlacht bei Pavia beteiligt, 1526 schlug er in Tirol den Aufstand der Bauern nieder und eroberte Schladming. 1529 war er Befehlshaber bei der ersten Wiener Türkenbelagerung und organisierte die erfolgreiche Verteidigung der Stadt, wodurch er Berühmtheit im Habsburgerreich erlangte. Die Strapazen der vielen Schlachten und eine bei der Verteidigung Wiens erlittene Verletzung führten schließlich 1530 zu seinem Tod. Sein Bruder Hektor verkaufte das Majoratshaus im Jahre 1559 an Kaiser Ferdinand I und dieser vermachte es seinem Sohn Erzherzog Karl von der Steiermark (1540−1590).
In weiterer Folge erwarb es seine Nichte Elisabeth, Erzherzogin von Österreich (1554 – 1592), zweitälteste Tochter Kaiser Maximilians II (1527- 1576, Kaiser ab 1564) und Marias von Spanien (1528 — 1603, Tochter Kaiser Karls V, 1500 — 1558).
Elisabeth wuchs in einer großen Geschwisterschar auf, erhielt gleich wie ihr Bruder, der spätere Kaiser Rudolf II, eine sehr gute Ausbildung, wenngleich der starke Einfluss ihrer Mutter sich besonders in einer sehr streng religiösen Erziehung bemerkbar machte. Elisabeth erkannte schon in jungen Jahren ihre Berufung zur Fürsorge für Arme und Kranke, gleich ihrer Namenspatronin der HL. Elisabeth von Thüringen.
Elisabeth, die bereits als junges Mädchen als eine der schönsten Prinzessinnen Europas galt, wurde schon früh, wie damals üblich, Karl dem zweitgeborenen Sohn des französischen Königs Heinrich II und Katharina von Medici versprochen. Katharina begann bereits 1561 mit den Verhandlungen für die Eheschließung, welche neun Jahre andauern sollten. Sie war es auch, welche diese hochsinnige und edelmütige Prinzessin für ihren Sohn als Frau gewinnen wollte.
Die Hochzeit fand am 22. Oktober 1570 per procuram in Speyer statt. Der Vertreter des französischen Königs war ihr Onkel Erzherzog Ferdinand von Tyrol, der dafür unter anderem mit der weltberühmten Saliera des Benvenuto Cellini, heute im Kunsthistorischen Museum ausgestellt, belohnt wurde.
Die Trauung der erst 16-jährigen Erzherzogin Elisabeth mit dem 20-jährigen Karl IX, König von Frankreich, fand dann in Mézières-en-Champagne statt. Mit ihrem glänzenden Gefolge begab sich die Erzherzogin Richtung Mézières. Auf dem Weg dorthin, genauer gesagt in Sedan, erwartete sie bereits ihr Bruder Karl, der Herzog von Anjou. Der König Karl IX sollte sie in Mézières erwarten, war aber so neugierig, dass man sich erzählt, er sei verkleidet nach Sedan gereist, um Elisabeth heimlich zu sehen. Er war vom ersten Moment an verzaubert von ihrer Schönheit und Anmut. Karl sagte über seine Gemahlin des öfteren, er hätte die sittenreinste, tugendhafteste Gemahlin nicht nur in Frankreich und Europa, sondern in der ganzen Welt.
Die Krönungszeremonie wurde in der Kathedrale von Saint-Denis am 25. März 1571 abgehalten. Der Ehe entsprang eine Tochter (Marie-Elisabeth, 1572 – 1578). Zeit seines Lebens war König Karl IX ein psychisch leicht labiler und beeinflussbarer Herrscher, welcher unter stetem Einfluss seiner Mutter stand. Um ihren Einfluss auf den jungen König nicht zu verlieren, und sich gegenüber ihren Widersachern zu behaupten, rang sie ihm das Einverständnis zu dem Progrom, in der Nacht vom 23. zum 24. August 1572, der sogenannten Bartholomäusnacht, an den französischen Protestanten, ab. Elisabeth, von Karls Mutter Katharina von jeglicher Einflussnahme auf den jungen König ferngehalten, und auch der französischen Sprache nicht wirklich mächtig, begleitete dieses Ereignis ein Leben lang.
Die grauenvollen Beschlüsse, welche zur Bartholomäusnacht führten, wurden der jungen Königin tunlichst verheimlicht. Als ihr die Nachricht von den Gräueln gegen die Protestanten überbracht wurde, fragte sie mit Entsetzen: „Weiß es der König, mein Gemahl?“ Und rief erschüttert: „Wer hat ihm diesen Rath gegeben? Verzeihe ihm, o Gott, und sei ihm gnädig, sonst wird ihm diese Sünde nie vergeben werden.“ Auch Karl, bereits an Tuberkulose erkrankt, war zutiefst entsetzt von den Progromen dieser Nacht und den darauffolgenden Tagen. Karl starb mit nur 24 Jahren, von Elisabeth aufopfernd gepflegt, am 30. Mai 1574.
Nach Karls Tod, erhielt Elisabeth eine Vielzahl an Heiratsangeboten, welche sie im Andenken an ihren königlichen Gemahl allesamt ablehnte. Nach dem Tod ihrer 5 Jahre alten Tochter Marie-Elisabeth, an welche sie all ihre mütterliche Fürsorge und Liebe übertrug, und einer Vielzahl an karitativen Projekten, kehrte sie nunmehr allein wieder nach Wien zurück, wo sie von ihrem Bruder Kaiser Rudolf II festlich empfangen wurde. Im Jahre 1582 gründet sie auf dem von ihrem Onkel erworbenen und durch weitere Zukäufe und Schenkungen erweiterten Grundstück das „Königinkloster“ oder „Kloster der Engel“, welches 60 Klarissinnen beherbergen wird. Es sollte von da an, genau 200 Jahre bis zur Aufhebung durch Josef II, auf Grund der Reformen Bestand haben.
Das Kloster bewahrte in den folgenden 200 Jahren seines Bestehens einige religiöse Kunstschätze und Reliquien. In der 1582 bis 1583 erbauten Klosterkirche wurde 1592 die Stifterin selbst, als auch die Gebeine von Elisabeths Bruder Kaiser Matthias (1618) und seiner Gemahlin Anna (1619) beigesetzt. Mit der Weihe der von Kaiserin Anna gestifteten und am heutigen Neuen Markt gelegenen Kaiserlichen Gruft im Kapuziner Kloster 1631, wurden die Särge im Beisein Kaiser Ferdinands aus dem Königinkloster dorthin überführt. Die Herzen der Habsburger werden seit dieser Zeit getrennt von den Körpern in silbernen Herzbechern in der Herzgruft der Augustiner Kirche aufbewahrt. Am 22. Jänner 1592 stirbt Königin Elisabeth mit 38 Jahren.
Elisabeth wird von ihren Zeitgenossen als würdevoll, großherzig, mit tiefem Gefühl und Seelenstärke, geduldig und gottesfürchtig, aber nicht bigott beschrieben. Des Weiteren, wie Brantome sagt, „Liebte sehr ihren Gemal, ohne eifersüchtig zu sein, und verzieh ihm seine Unthaten.“ (originale Schreibweise) Elisabeth hat zeitlebens ihr gesamtes Vermögen und ihre Einkünfte aus Frankreich mit den Menschen, die ihre Unterstützung gebraucht haben, geteilt. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Elisabeth, Erzherzogin von Österreich, Königin von Frankreich, eine der großherzigsten Frauen ihrer Zeit war! Resultierend auf der Entscheidung Kaiser Josef II vom 10. November 1781, und mittels Dekret vom 12. Jänner 1782, wurde das Königinkloster, genau 200 Jahre nach seiner Gründung, aufgehoben.
Da das Grundstück aufgrund seiner Größe nicht in einem verkauft werden konnte, und man sich auch über die Errichtung eines Hotel Garni nicht einigen konnte, wurde es aufgeteilt und gelangte so zur Versteigerung.
Einen Teil erwarb schlussendlich die Wiener lutherische Stadtkirche und einen anderen die reformierte Gemeinde. Das verbleibende Grundstück erwarb Graf Fries, ein Mitglied der reformierten Gemeinde, um sich darauf sein Stadtpalais zu errichten, das Palais Fries und spätere Palais Pallavicini.
Johann Fries (19. Mai 1719 Mühlhausen, Frankreich — 19. Juni 1785 Bad Vöslau, Niederösterreich; Calvinist und ab 1783 Reichsgraf) stammte aus einem Schweizer Patriziergeschlecht, war Kommerzialrat, Hofrat, Direktor der Kaiserlichen Seidenfabriken, Industrieller und Bankier. 1757 wurde er in den Ritterstand, 1762 Freiherr, 1771 k.k. Hofrat und 1783 von Josef dem II zum Reichsgrafen erhoben. Er war auch Mitglied in der Freimaurerloge. Während des österreichischen Erbfolgekriege arbeitete er äußerst erfolgreich im Dienste Österreichs im „Englischen Kommissariat“ und wurde 1748 von Wenzel Graf Kaunitz mit der heiklen Aufgabe betraut, die ausständigen Subsidiengelder in der Höhe von 100.000 Pfund Sterling, die man jedoch in England bestritt, nach Wien zu bringen. Dies gelang ihm in schwierigen über ein Jahr andauernden Verhandlungen in London auch mit Bravour. Resultierend daraus legte man Johann Fries nahe, in Österreichische Dienste zu treten, worauf Maria Theresia ihm zum Dank 1751 die Niederlagsfreiheit in Wien verlieh. Beginnend mit dem Jahr 1751 gründet Fries diverse Fabriken, Stoff‑, Samt- und Seidenfabriken, eine Messingfabrik die „Nürnberger Messingfabrikation“ u.v.w. Im Jahre 1752 initiierte er das „Thalernegoticum“ – er erhielt von Maria Theresia das Privileg den „Maria Theresien Thaler“ zu prägen, welches er von 1756 bis 1776 innehatte. In diesem Zeitraum lieferte er 20 Millionen Maria Theresien Thaler, allein in das Osmanische Reich und die Levante. Johann Fries sorgte maßgeblich dafür, dass der Maria Theresien Thaler vom Orient bis nach Afrika als Zahlungsmittel anerkannt war. Der Anteil, den er sich einbehalten durfte, betrug ein Drittel der Seigniorage, also sage und schreibe 33,3% des Netto-Gewinnes aus der Münzausgabe und der Inverkehrbringung.
Baron Fries war zu diesem Zeitpunkt einer der reichsten Männer seiner Zeit.
Während des 7‑jährigen Krieges mit Preußen, hatte er die Verwaltung der Subsidienzahlungen aus Frankreich von jährlich 30 Millionen Livres inne, wovon er sich ein halbes Prozent an Provisionen einbehalten konnte. In diesen Jahren setzte sich Fries für die Kriegsfinanzen Maria Theresias ein und gab dem Staat namhafte Geldvorschüsse, was ihm verständlicherweise einen noch höheren Status im Kaiserhaus verschaffte. Im Jahre 1766 begründete Fries mit seinem Prokuristen Johann Jakob Freiherr von Gontard das Bankhaus Fries & Co. Das Friesische Bankhaus wurde das mit Abstand bedeutendste Bankhaus seiner Zeit.
Am 29.8.1764 heiratete Johann Fries in Paris Anne d‘Escherny, aus einer reichen Hugenottenfamilie stammend. Am 7.9.1765 kam sein erster Sohn Franz Josef Johannes zur Welt und wurde reformiert (ein absolutes Novum und eine Wertschätzung für den Calvinisten Fries) und im Wiener Stephansdom getauft. Taufpaten, vertreten durch den Kaiserlichen Obristen, waren Kaiserin Maria Theresia und ihr Sohn Kaiser Joseph II.
Am 3.2.1767 kam seine Tochter Ursula Margaretha Agnes Victoria Ludovica und am 11.8.1769 seine Tochter Anna Philippina Johanna Sophia zur Welt. Sein zweitgeborener Sohn, Moritz Christian Johannes (I.) erblickte am 6.5.1777 das Licht der Welt. Fries beauftragte im Jahre 1783⁄84 den Hofarchitekten Maria Theresias, J. Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, den Schöpfer der Gloriette und des Schlosstheaters in Schönbrunn, mit dem Bau seines Stadtpalais, welches einen eigenen Theatersalon besitzen sollte, auf seinem neu erworbenen Grundstück am Josefsplatz.
Zuvor hatte Baron Fries unter anderem bereits 1761 das Schloss Vöslau gekauft und von Hetzendorf umbauen lassen. Besonders der von Fries in Auftrag gegebene Schlosspark in Vöslau erregte Bewunderung in der Wiener Gesellschaft. Er war es auch, der die Rebe des Blauen Portugieser 1772 nach Bad Vöslau brachte und somit Begründer der Bedeutung Vöslaus als Weinortes war.
Mit dem Architekten Hetzendorf entstand am Josefsplatz einer der interessantesten Palastbauten Wiens, und mit dessen klar gestalteter Fassade, der erste rein klassizistische Bau der Monarchie. Dieses, in seiner schlichten Gestaltung der Fassade und seiner Zeit vorauseilende Bauwerk gegenüber der Hofburg, sorgte damals aber für einiges an Aufsehen.
Erst die Veränderungen aus dem Jahre 1786, die das Haupttor gestalterisch betont und durch die Attika, welche die Allegorien des Handels und der Freiheit darstellt, belebt wurde, brachte eine nachhaltige Veränderung der ursprünglichen Schlichtheit mit sich. Die vier vom Bildhauer Franz Zauner geschaffenen Karyatiden (Figuren), die durch einen gesprengten Giebel bekrönt werden, ersetzten von nun an das schlichte Portal, sowie die vier Steinvasen, welche für die vier Erdteile (ohne Australien) standen und auf so große Kritik gestoßen waren.
Diese sogenannte „Barockisierung“ der Fassade war ein Zugeständnis an einen der schönsten, im Barock gestalteten Plätze Wiens. Die Vasen, brachte Graf Fries anschließend in den Park seines Schlosses in Bad Vöslau.
Als der kostspielige Bau des Stadtpalais Fries fertiggestellt war, wurde er zum Mittelpunkt der Wiener Gesellschaft. Fries war zudem Mäzen und Kunstsammler und seine Rolle als Hof- und Staatsbankier verschaffte ihm auch Zutritt in die Welt der Künste. Baron Fries kam am 19. Juni 1785 unter bis heute nie ganz geklärten Umständen ums Leben. Man sprach von Melancholie und Depressionen und fand ihm im Teich seines Schlosses in Vöslau ertrunken auf. Ein Abschiedsbrief wurde nie gefunden.
Sein ältester Sohn Franz Josef Johannes trat nun das Erbe des riesigen Vermögens an, welches weiter anwuchs und von Geschäftspartnern seines Vaters verwaltet wurde.
Er selber liebte es zu reisen, pflegte Kontakte zu den Kunst- und Geistesgrößen seiner Zeit, wie Johann Wolfgang von Goethe, den er auf einer Romreise kennenlernte. Auf seinen Reisen tätigte er bedeutende Kunstkäufe und beauftragte herausragende Künstler seiner Zeit wie Angelika Kauffmann oder Antonio Canova. Von ihm kaufte er 1787 die Gruppe „Theseus und Minotaurus“ in Rom und brachte diese anschließend in sein Palais nach Wien. Das Gewicht dieser Skulptur betrug in etwa 1.2 Tonnen.
Heute befindet sich diese Figurengruppe im Besitz des Victoria & Albert Museums in London. Mit diesen Ankäufen legte er den Grundstein für eine der bedeutendsten Kunstsammlungen im Habsburgerreich. Franz Josef Johannes Fries erkrankte nur drei Jahre nach dem Tod seines Vaters und verstarb im April 1788. Sein erst elf Jahre alter Bruder Moritz von Fries erbte jetzt das bedeutende Familienvermögen. Von seiner Vormundschaft, welche das Familienvermögen nicht nur verwaltete, sondern weiter vermehrte, erhielt er auch eine exzellente Erziehung.
Im Alter von 20 Jahren wurde er in das Bankgeschäft seines Vaters eigeführt und war ab diesem Zeitpunkt auch in dieses involviert. Zur prunkvollen Hochzeit von Moritz von Fries mit der bezaubernden Prinzessin Maria Theresia Josepha, geb. von Hohenlohe Waldenburg — Schlingenfürst (1779 — 1819) kam es im Oktober des Jahres 1800, zu der sich die ganze vornehme Wiener Gesellschaft einfand. Die Festivitäten dafür gingen über mehrere Tage. In den Folgejahren vergrößerte Graf Fries die bereits bedeutende Kunstsammlung seines Vaters und seines Bruders durch Einkäufe in ganz Europa und Aufträge an bedeutende Künstler seiner Zeit.
Die Sammlung der Familie umfasste 300 Gemälde, darunter Bilder von Rembrandt, Van Dyck, Raffael, Reni, Dürer sowie 100.000 Kupferstiche und Handzeichnungen. Die Bibliothek des Grafen zählte mit 16.000 Bände zu einer der größten im Habsburgerreich. Das Haus beherbergte eine bedeutende Skulpturensammlung, in der sich unter anderem Werke von Canova befanden. Auch eine umfangreiche Münz- und Mineralien Sammlung konnte der Graf sein Eigen nennen. Das Vermögen des Hauses Fries war um 1800 auf 2,5 Millionen Gulden angewachsen und machte den Reichsgrafen Fries zum reichsten Mann seiner Zeit in der Österreichischen Monarchie. Das Palais am Josefsplatz wurde zum Zentrum des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens in Wien. Der Graf lud Kunstschaffende und Gelehrte aus vielen Genren in sein Haus, war Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste, Gründungsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde und förderte viele Künstler seiner Zeit.
Besonders aber waren es die Komponisten wie Franz Schubert — dieser widmete ihm unter anderem 1814 Gretchen am Spinnrade aus Goethes „Faust“ -, Joseph Haydn und im besonderen Ludwig van Beethoven, welche Fries förderte. Beethoven widmete ihm seine 7. Symphonie A‑Dur op. 92 (1812), die sogenannte Fries Symphonie, weiters die A‑Moll-Violinsonate op. 23 (1801), und die F‑Dur-Violinsonate op. 24 („Frühlingssonate“, 1802).
Es gab viele Soireen, rauschende Bälle und Konzerte im Hause Fries, wo sich die bedeutendsten Künstler dieser Tage die Klinke in die Hand gaben. Ein Ereignis der besonderen Art war das Aufeinandertreffen Ludwig von Beethovens mit dem Komponisten Daniel Gottlieb Steibelt im Mai 1800, wobei es zu einem Klavierwettstreit zwischen den beiden im Hause Fries kam. Der für seine Virtuosität bekannte Steibelt verlor. Dieser Eklat führte in weiterer Folge zum Abbruch Steibelts Tournee im deutschsprachigen Raum.
Mit dem Jahr 1817 begann der jähe Abstieg des Hauses Fries. Die vielen Reisen und Besitzungen, der feudale Lebensstil, sowie die große Geldentwertung der Napoleonischen Kriege waren mit ein Grund für den Niedergang dieses glanzvollen Hauses. Im August 1819 starb mit nur 41 Jahren Maria Theresia Josepha, die Mutter seiner sechs Kinder. In zweiter Ehe war Fries mit der französischen Tänzerin Fanny Lombard verheiratet, mit der er eine Tochter hatte. Alle Versuche den finanziellen Schwierigkeiten durch Verkäufe, als auch durch neue Investitionen gegenzusteuern, wie zum Beispiel den Ausbau von Vöslau zum Thermalbad, hatten keinen Erfolg. Ab dem Jahre 1820 verkaufte Fries viele Ländereien, unter anderem an den Fürsten von Lichtenstein. Die wertvolle Kunstsammlung des Hauses Fries, wurde dann ab dem Jahre 1823 versteigert und ging in aller Herren Länder. Im Jahr 1824 übernahm sein Sohn Moritz II, zusammen mit dem Teilhaber David Parish das hochverschuldete Bankhaus, welcher auf Grund der aussichtslosen Situation Selbstmord beging. Im April des Jahres 1826 war dann der Konkurs des Bankhauses Fries besiegelt und sorgte für Gesprächsstoff in der gesamten europäischen Gesellschaft. In den darauffolgenden Jahren zog sich der Graf vollkommen in das Privatleben zurück, versuchte sich mit der Veräußerung seiner persönlichen Habseligkeiteneinen kleinen verbleibenden Luxus, sowie das Reisen zu erhalten. Am 26. Dezember 1826 starb Reichsgraf Fries verarmt fernab von Familie und Freunden einsam in einem Pariser Hotel.
Der fulminante Aufstieg und der tiefe Fall des Grafen von Fries soll das Vorbild für Ferdinand Raimunds Hauptfigur „Flottwell“ in „Der Verschwender“ gewesen sein. Im Jahre 1828 sah sich sein Sohn Moritz Fries II schließlich zum Verkauf des Palais an seinen Konkurrenten, den Freiherrn Georg Simon von Sina (1783 – 1856), Freiherr von Hodos und Kisdia, welcher neben der Familie Rothschild auch zu den bedeutendsten Bankiers und Unternehmer zählte, genötigt.
Georg Simon von Sina entstammte einer bedeutenden griechisch-orthodoxen Baumwollhändler-Familie und investierte unter anderem in die Flussschifffahrt, die Eisenbahn, den Brückenbau (Kettenbrücke über die Donau zwischen Buda und Pest gemeinsam mit seinem Freund Graf Stephan Széchenyi), die Neusiedler Papierfabrik, in Tabakgeschäfte u.v.m.
Er war Gouverneur-Stellvertreter der Österreichischen Nationalbank. In den 1840er Jahren zählte das Bankhaus Sina, neben Rothschild und Arnstein & Eskeles, zu den bedeutendsten. Die Handelsbeziehungen, des Großhandels und Bankhauses Sina, erstreckten sich von Wien aus in die Zentren Europas, wie Paris, London, Rom, aber auch nach Odessa (Odesa), Kairo, Alexandrien und sogar bis Indien. Bedeutend für Sina waren auch die Verleihung des ungarischen Adelsstands (1818), sowie des österreichischen Ritterstandes (1826) und Freiherrenstands (1832). Von 1834 – 1856 war Sina griechischer Generalkonsul in Wien. Im Jahre 1845 stiftete er unter anderem die Sternwarte in Athen. Auch finanzierte er den Umbau der Griechischen Kirche durch Theophil Hansen (1813- 1891) am Fleischmarkt in Wien. Sina kaufte bereits 1810 ein Palais in Wien am Hohen Markt Nr. 8, welches sein Sohn Georg Simon Sina der Jüngere 1859⁄60 abreißen ließ, um anschließend Theophil Hansen mit dem Neubau zu beauftragen. Im Jahre 1945 erlitt das Gebäude einen Bombeneinschlag und brannte wenig später vollkommen aus.
Freiherr Georg Simon von Sina (1783 – 1856) vergab während der Napoleonischen Kriege großzügige Kredite an das Kaiserhaus. Er galt auch als der größte Grundbesitzer Ungarns, hatte weiter Besitzungen in Böhmen und Mähren. Aufgrund der hohen Liquidität des Bankhauses wurde auch sehr viel Geld nicht nur in den Erwerb von Grund und Boden sondern auch in den Erwerb von Immobilien investiert, was der Familie Sina einen erheblichen Vorsprung gegenüber ihrer jüdischen Konkurrenz, die dies zumindest in Ungarn nicht durften, verschaffte.
Freiherr Georg Simon von Sina war zu diesem Zeitpunkt der größte Steuerzahler nach der Familie Rotschild in Österreich. Sina war es auch der Theophil Hansen (1813- 1891) nach Wien brachte. In späterer Zeit sollte dieser einer der bedeutendsten Architekten der Ringstraße werden.
Georg von Sina hinterließ nach seinem Tod ein Vermögen von rund 50 Millionen Gulden.
Im Jahre 1842 schließlich verkauft sein Sohn Georg Simon Sina der Jüngere das Palais am Josefsplatz an Alfons Pallavicini (1807−1875).
Die Familie Pallavicini gehört zum italienischen Hochadel, nahm ihren Ursprung in Oberitalien und wurde mit dem Markgrafen Obertus Pallavicini (1112−1116) erstmals urkundlich unter dem Namen „von Pallavicini“ erwähnt und konnte seine Besitztümer, welche zwischen Parma und Piacenza lagen, zum „Stato Pallavicini“ zusammenfassen, und in späterer Folge dem Herzogtum Parma zugeordnet wurden.
Stellvertretend unter den vielen einflussreichen und herausragende Persönlichkeiten sei hier auch ein Mitglied des Genueser Familienzweiges erwähnt. Agostino Palavicini (1577- 1649), der Doge von Genua und Botschafter am Heiligen Stuhl, ist hier virtuos von Anthony Van Dyck porträtiert. Das Ölgemälde befindet sich heute im Besitz des Getty Museums.
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sollte durch Giancarlo Pallavicini (1741−1789) eine eigene Linie der Familie Pallavicini in den Österreichischen Erbländern entstehen. Sein Onkel Gianluca Pallavicini (1697- 1773) kam als diplomatischer Vertreter Genuas an den Wiener Hof, um über die zu dieser Zeit sehr schwierige Situation Korsikas zu verhandeln. Im Jahre 1733 trat er schließlich in den österreichischen kaiserlichen Dienst ein. In den darauffolgenden Jahren zeichnete er sich in verschiedenen politischen und militärischen Funktionen aus. Er war es auch, der im Auftrag des Kaiserhauses die erste erbländische Kriegsmarine organisierte. 1749 wurde Gianluca Pallavicini zum kommandierenden General in Italien und 1754 zum General-Feldmarschall ernannt. In weiter Folge verlieh man ihm für seine Verdienste im Hause Habsburg das goldene Vlies und er wurde zum Präsidenten des Rates von Mailand berufen. Im Jahre 1768 wurde er mit der ehrenvollen Aufgabe betraut, Erzherzogin Maria Carolina auf ihrer Reise nach Sizilien zu begleiten, was sein über die Jahre erworbenes Ansehen im besonderen Maß verdeutlicht.
Seine letzte Heimat fand Gianluca, der sich mittlerweile als Mäzen gerierte, in Bologna. Er förderte im Jahre 1770 die Familie Mozart und richtete zu ihnen zu Ehren ein rauschendes Fest in seinem Stadtpalais in der Via Aurelio Saffi Nr. 28 aus. Er war es auch, der ihnen den wertvollen Kontakt, zu Kardinalsekretär Lazzaro Pallavicini in Rom vermittelte.
Sein Neffe, Giancarlo Pallavicini (1741−1789) und Begründer der Österreichischen Linie, trat in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in seine Fußstapfen. Er war an vielen Schlachten für das österreichische Kaiserhaus beteiligt, für die er eine Vielzahl an Auszeichnungen und Beförderungen erhielt.
Am 1. Mai 1773 wurde er zum Obersten Regimentskommandanten des Regiments Pallavicini ernannt. Besonders hervorzuheben sind die vielen Schlachten gegen das Osmanische Reich, an denen er beteiligt war. Am Ende seiner Laufbahn wurde er zum Inhaber des Infanterieregiments Nr. 8 Erzherzogs Karl Stephan bestellt, wo er das letzte Mal gegen die Türken kämpfen sollte und einer daraus resultierenden Verwundung erlag.
Eduard Pallavicini (1787−1839) konnte in weiterer Folge die Position des Hauses Pallavicini durch Ankauf ungarischer Güter sowie der Verleihung des ungarischen Indigenats 1803 (der Staatsbürger- und Adelsrechte), weiters die des böhmischen und mährischen Inkolats (= Indigenat) in den Herrenstand und der Fideikommiss (Erbrecht) in den Österreichischen Erbländern festigen. Auch die Vermählung mit Mitgliedern der einflussreichen Familien aus den österreichischen Erbländer, wie Zichy, Széchenyi, Hardegg oder Fürstenberg, stärkten ebenfalls die Position der Familie Pallavicini im Habsburgerreich.
Im Jahre 1842 erwarb Alfons sen. Pallavicini (1807−1875) von Freiherr von Sina schließlich das Palais am Josefsplatz und ließ es in den Jahren 1842 – 45 im Stil des zweiten Rokokos umbauen und modernisieren. Die Prunk- und Festräume wurden 1843 von dem Architekt Franz Beer im Stil des Neo-Rokoko neu gestaltet.
Alfons sen. Pallavicini erhielt im Jahre 1868 nun auch dem Markgrafentitel in den Österreichischen Erbländern. Des Weiteren war er Mitglied des Oberhauses im ungarischen Parlament, k.u.k. Kommandant und geheimer Rat, Mitglied des Malteserordens, des Ordens vom Goldenen Vlies und Ritter des Ordens der eisernen Krone.
Markgraf Alexander sen. Pallavicini (1853−1933) erbte in weiterer Folge 1873 das Palais von seinem Vater Alfons.
Im gleichen Jahr ließ er das Stiegenhaus des Palais und den Eingangsbereich im Stil des Historismus umgestalten und die Treppenhäuser mit Kaiserstein ausstatten.
Auch Markgraf Alexander sen. Pallavicini war Mitglied des Oberhauses im ungarischen Parlament, k.u.k. Kommandant und geheimer Rat, Mitglied des Malteserordens, des Ordens vom Goldenen Vlies und Ritter des Ordens der eisernen Krone. Er heiratet im Juni 1876 die Palastdame und Trägerin des Sternkreuzordens, Irma Gräfin Széchényi (1855−1932) und hatte mit ihr drei Söhne, Karl, Alfons und Alexander jun. Pallavicini.
Die Prunkräume des Palais Pallavicini waren immer schon ein Ort festlicher und kultureller Aktivitäten. Die Salons spiegeln barocke Lebenslust wider, Künstler und das „who is who“ der damaligen Wiener Gesellschaft gingen im Palais ein und aus, rauschende Feste wurden gefeiert.
Seit nunmehr über 150 Jahren befindet sich das Palais im Besitz der Familie Pallavicini. Karl Markgraf Pallavicini, der Vater der heutigen Besitzer des Palais Alfonso und Eduardo Pallavicini war es, der das Palais durch die Wirren des zweiten Weltkriegs brachte, und so den Erhalt des Palais bis ins 21. Jahrhundert sicherte. Als eines der letzten im Familienbesitz befindlichen Stadtpalais wird dieses auch heute von der Familie mit viel Liebe erhalten und gepflegt.
Auch im 20. Jahrhundert, waren in diesem Haus sowohl der internationale Adel als auch die High Society auf rauschenden Festen zu Gast, wie unter anderem der Schah von Persien oder Jacky Kennedy, deren Anwesenheit mit Nina Khrushchev auf einem Mittagsempfang im Jahre 1961 im Palais Pallavicini in diversen Fotoserien dokumentiert wurde. Im Presidential Museum in Boston etwa wird ebensolche Fotografie mit dem charmanten Zitat Jacky Kennedy’s untertitelt: “Mrs. Khrushchev was very shy at the palace (Pallavicini) in Vienna where we had lunch. There was this protocol thing. For some reason, I outranked her because Jack was President and Khrushchev was just Chairman (of the Council of Ministers)…so she wouldn’t leave the room before I did. And I didn’t like to go before an older woman and…she was so hanging back, and…finally I said — in desperation I took her by the hand and said, well, I’m very shy so you’ll have to come with me.”
Viele rauschende Feste, Hochzeiten und Empfänge werden bis heute in den prachtvollen Festsälen gegeben.
Das prunkvolle Palais in der Wiener Innenstadt diente ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber auch des öfteren als Filmkulisse für internationale und österreichischen Kino- und Fernsehfilme.
Einer der bedeutendsten Filme der Nachkriegsgeschichte spielte in diesem Haus. Der 1949 in Großbritannien produzierte Spionagefilm nach dem Drehbuch von Graham Greene unter der Regie von Carol Reed, „Der dritte Mann“ mit Orson Welles, Joseph Cotten, Paul Hörbiger, Anni Rosar und der Musik von Anton Karas, mit der dieser weltberühmt wurde.
Auszeichnungen und Nominierungen waren:
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1949
Grand Prix British Film Academy Award 1950
Bester britischer Film Nominierung in der Kategorie Bester Film
Oscarverleihung 1951
Oscar in der Kategorie Beste Schwarz-Weiß-Kamera an Robert Krasker
Nominierungen in den Kategorien Beste Regie und Bester Schnitt
Auch Teile des 1963 gedrehten US-amerikanischen Film nach der Romanvorlage des Bestsellerautors Henry Morton Robinson „Der Kardinal“ unter der Regie von Otto Preminger, mit John Huston als bester Nebendarsteller, Tom Tryon und Romy Schneider, wurde im Pallavicini gedreht. Der Film, als auch John Husten, gewannen einen Golden Globe.
In neuerer Zeit waren es
2013 „Der Teufelsgeiger“ über Niccolò Paganini unter der Regie von Bernhard Rose mit David Garrett.
2016 der Film „Das Sacher“ über Anna Sacher mit dem österreichischen Regisseur Robert Dornhelm.
2019 „Vienna Blood“ unter der Regie von Robert Dornhelm und Umut Dag.
Abschließen möchte ich meine Zeitreise mit den Worten einer Zeitzeugin der Fürstin Nora Fugger aus ihrer Biographie „Im Glanz der Kaiserzeit“:
Niemand soll aber glauben, daß ich an all diese gewiss sehr interessanten historischen Dinge dachte,
als wir — wie immer als letzte — den wundervollen Tanzsaal des Palais Pallavicini betraten.
Der Markgraf Sandor Pallavicini und seine Frau machten in liebenswürdiger Weise die Honneurs.
Markgräfin Irma war eine der imposantesten Erscheinungen Wiens.
Mit Ihrem prachtvollen Familienschmuck und Ihrer herrlichen, junoischen Gestallt ebolierte Sie alle Eintretenden.
Die Feste im Palais am Josefsplatz waren besonders beliebt.
Alles war von raffinierter èlegance.…..
Quellen:
Steeb, Christian. „Die Grafen von Fries“, Hrsg. Stadtgemeinde Vöslau 1999 (auf Grundlage der gleichnamigen Dissertation des Autors „Die Grafen von Fries. Eine Schweizer Familie und ihre wirtschaftspolitische und kulturhistorische Bedeutung für Österreich zwischen 1750 und 1830“)
Roth, Franz Otto: „Zur feierlichen Besitzübernahme von Deutschlandsberg, Feilhofen, Frauental und St. Andrä im Sausal anno 1812.“ (Zeitschrift des historischen Vereines LXII Jg. Graz 1971)
Otruba, Gustav: „Fries, Moritz Graf von“, in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 606
Fries, Moritz Christian Graf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 – 1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 367.
Czeike, Felix: „Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch“, Süddeutscher Verlag München 1976, S. 87
Czeike, Felix: „Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer“, Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 98
Harrer-Lucienfeld, Paul: „Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil“, Wien 1957 (Manuskript im WStLA), S. 313 – 315; 321 f.
Schmidt, Justus/Tietze, Hans: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 77 f.
Kobald, Karl: „Klassische Musikstätten“, Zürich/Leipzig/Wien Amalthea — Verl.
1929, S. 105 ff.
Blauensteiner, Kurt: „Gerards Bildnis des Reichsgrafen Fries“, in: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 1939 – 1989 Band 2, 1940, S. 121 ff.
Markl, Hans: „Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens?“ Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 41
Kisch, Wilhelm: „Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser“, Photomechan. Wiedergabe d. Ausg. v. 1883, Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 264ff.
Gugitz, Gustav: „Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien“, Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: „Allgemeine und besondere Topographie von Wien“, Wien: Jugend & Volk 1956, 340f. (Friespalais)
Salzer, Monika/Karner, Peter: „Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien“, 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 68 – 70
http://www.architektenlexikon.…
Pulle, Thomas: Untersuchungen zum Palais Fries am Josefsplatz, im Kunsthistorischen Institut Wien, Aufnahmearbeit, eingereicht im Wintersemester 1987⁄88
Clary-Darlem (Mme.), Elisabeth d’Autriche, reine de France (Paris et Leipzig 1847, 8°.). – Papyre-Masson (Jean), Entiérs discours des choses qui se sont passées à la réception de la reine et mariage de Charles IX. (Paris 1574, auch 1615, 8°.). – Pinart (Louis), Veritable discours du mariage de très-haut, très puissant et très-chrétien roi Charles IX. et de la très excellent et vertueuse princesse, madame Elisabeth, fille de l’empereur Maximilien II. fait et célébré à Mézières le 26me jour de Novembre 1570 (Paris 1570, Fol.) [wiedergedruckt im „Ceremonial de France“ von Theodor Godefroy (Paris 1649, Fol.) Bd. II, p. 20]. – Martonne (Alfred de), Isabelle d’Autriche (Paris 1848, 8°.). – Discours de la vie de la reine Isabelle, fille de l’empereur Maximilien (Paris 1592, 8°.). – Außer den bisher angeführten selbstständigen Quellen sind noch zu nennen: Brantôme, Vie des Dames illustres. Ausgabe von Monmerqué. – De Thou (J.), Historiarum sui temporis libri CXXXVII, im XLV. und XLVIII. Buche. – Fontette et Lelong, Bibliotheque historique de la France, tom. II, part. 3me., chap. 4, art. 2 – 3; – chap. 7, art. 7, pag. 20, 702, 713, 717, 837. – Capefigue, Mémoires des Reines et Regentes de France. Tome Vme.
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Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Bildquelle Tor des Palais : Wilhelm Kitsch Wien Gottlieb 1883
Benvenuto Cellini Salzfass, sog. “Saliera”, hergestellt 1540 – 1543 in Paris. Gold, teilweise emailliert; Sockel: Ebenholz. Heute im Kunsthistorischen Museum Wien
Portrait Lithographie von Freiherr von Sina: von Kaufmann Handel — http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=8150849, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/…
Stehende Lithogr. Von Freiherr von Sina Von August Prinzhofer — Eigenes Foto einer Originallithographie (N.G.Graz), Foto: Peter Geymayer, gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/…
Familienarchiv Pallavicini