Gipsmodell, bronzefarben patiniert, der großen liegenden Akt-Skulptur um 1920/30
Großes Gipsmodell der liegenden, weiblichen Skulptur, welche wundervoll vollplastisch aus weißem Marmor von Edwin Grienauer gefertigt wurde, und den Stil der 1920iger — 30iger Jahre widerspiegelt.
Auch die originale, in weißem Marmor ausgeführte Skulptur befindet sich in unserer Sammlung. Bitte klicken Sie hier für mehr Informationen.
Eine stilistisch vergleichbare Statuette von Edwin Grienauer aus der Zeit um 1920 befindet sich in der Sammlung des Österreichischen Belvederes in Wien. Diese Skulptur wurde 1984 auf Schloss Halbturn in der Ausstellung “Kunst in Österreich 1918 – 1938 aus der Österreichischen Galerie“, schaugestellt.
Die Schau war der Kunst der 1920er- und 1930er-Jahre gewidmet; schaugestellt wurde ausschließlich Kunst aus den hauseigenen Beständen. Mit der Präsentation von 174 Gemälden und Skulpturen wurde diesem Sammlungsbereich erstmals besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Edwin Grienauer (1893 Wien – 1964 Wien):
Edwin Grienauer kam 1893 als Sohn des Cellisten Karl Grienauer und der Opernsängerin Helene Schott in Wien zur Welt. Er studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule, nachdem er bereits mit 19 Jahren seine ersten Porträt-Plaketten geschaffen hatte.
Der aus der Musikerfamilie stammende Bildhauer und Medailleur erhielt seine erste Ausbildung als Bildhauergehilfe bei A. Endstorfer und K. Wollek. 1916 – 19 studierte er an der Kunstgewerbeschule in Wien u. a. bei F. Barwig. 1920 wurde er Mitglied des Wiener Künstlerhauses und wurde 1935 mit dem Titel „Professor“ ausgezeichnet. Von 1949 bis 1955 war Grienauer Lehrbeauftragter an der Akademie der bildenden Künste und arbeitete danach als freier Künstler. Edwin Grienauer schuf Großplastiken für Sakral- und Profanbauten, Portraitbüsten und Kleinbronzen. Sein Werk verbindet eine naturalistische Darstellung mit den Einfluss der Wiener Secession.
Den größten Bekanntheitsgrad jedoch erlangte Grienauer durch seine Guss- und Prägemedaillen. Ab 1928 entwarf er Münzstempel für Doppelschillingmünzen und die 5‑Schilling-Münze ; Prägung 1934 bis 1936, Magna Mater Austriae (Mariazeller Muttergottes). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, darunter die Bronzemedaille beim Olympischen Kunstwettbewerb 1948.
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Literatur
• Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953 – 1962
• Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Band 3 (WStLA). Wien: 1958 ff., S. 159
• Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Band 4 (WStLA). Wien: 1958 ff., S. 4, 125 f.
• Franz Planer [Hg.]: Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Wien: F. Planer 1929
• Pappernigg, Michaela (Bearb.)/ Reiter, Cornelia (Bearb.)/ Kahler, Thomas (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts, Bd. 2: G – K, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 1995, S. 59
Weblinks