Schreibsekretar Umkreis J Frank 01

Aufsatzsekretär um 1925/30

Umfeld Österreichischer Werkbund
Verkauft

Beson­ders schön und aufwendig aus­ge­führter Schreib­sekretär aus dem Umfeld oder inspiri­ert von den Entwür­fen der Architek­ten des öster­re­ichis­chen Werkbundes.

Das Schreib­mö­bel ist optisch in drei Teile gegliedert. Der Unter­bau ist in der Art eines Kon­so­len­tis­ches ent­wor­fen. Hier­bei sind die vier konis­chen leicht ver­laufend­en Füße drei­seit­ig mit einem Steg ver­bun­den und mit zwei Haupt­laden aus­ge­führt. Der große Haup­tauf­satz ist zurück­ver­set­zt und mit ein­er schräg gestell­ten großen Schreibklappe gestal­tet. Die geöffnete Schreibklappe gibt den wun­der­schön aus­ges­tat­teten Innen­raum frei.

Der Innen­raum ist in ein bre­it­eres Mit­telseg­ment mit zwei kleinen Laden und zwei Fäch­ern aus­ge­führt und wird bei­d­seit­ig von den kleineren Seg­menten mit je drei Fäch­ern begren­zt. Die Innenein­rich­tung sowie die Schreib­plat­te ist in hellem Ahorn mit dun­kler geometrisch­er Mar­ke­terie aus­ge­führt. Das bekrö­nende oder abschließende Ele­ment ist ein drei­seit­ig ganz leicht zurück­ver­set­zter, mit drei sym­metrischen Laden aus­ge­führter Aufsatz.

Alle Beschläge sind in sehr fein­er Qual­ität aus Mess­ing gear­beit­et. Die Zug­griffe der Laden sind auf Ihre Art ein Design­state­ment ihrer Zeit. Sie sind auch das einzig flo­rale Ele­ment and dem son­st so klaren Entwurf dieses Möbels.

Stilis­tisch kön­nte man diese Hand­haben Dagob­ert Peche zuordnen.

Der gesamte Möbelko­r­pus ist mit mehrfach gespiegel­ter Birken­furnier aus­ge­führt. Ein Schloss und Schlüssel.

Zu diesem Schreib­sekretär gibt es auch noch ein passendes Sitzmö­bel. Ein wiegen­för­miger Hock­er mit ele­gant leicht aus­gestell­ten Beinen und gepol­stert­er Sitzfläche, welch­er den Tisch auch optisch per­fekt ergänzt. 

Die Sitzfläche ist mit einem hellem Alcan­tara neu bezogen.

Ein wun­der­schön klar­er Entwurf eines Schreib­mö­bels das in jedem Mod­er­nen Inte­ri­or seinen Mit­telpunkt find­en wird. Auch ist dieses Möbel auf Grund sein­er Abmes­sun­gen für kleinere Räume das per­fek­te Schreib­mö­bel. Was im Übri­gen auch die Idee der Design­er dieser Zeit war…

Design­er wie Josef Frank, Josef Hoff­mann, Dagob­ert Peche, Wal­ter Sobot­ka, Oskar Str­nad und Oskar Wach, waren unter anderen Stil­prä­gend für diese Zeitepoche.

Josef Frank und Oskar Wlach grün­de­ten gemein­sam 1925 das Ein­rich­tung­shaus Haus & Garten“ und stat­teten unter anderem auch drei Häuser der Werk­bund­sied­lung in Wien zur Gänze aus.

Der Öster­re­ichis­che Werkbund

Der Öster­re­ichis­che Werk­bund wurde im Jahr 1912 nach deutschem Vor­bild gegrün­det und hat­te sich die Vere­delung“ der gewerblichen Arbeit im Zusam­men­wirken von Kun­st, Handw­erk und Indus­trie zum Ziel geset­zt. In der ersten Gen­er­alver­samm­lung im Jahr 1913 wurde der Inhalt des Werk­bundgedankens von dem dama­li­gen Vor­sitzen­den Adolf Frei­herr Bachofen von Echt nochmals verdeut­licht: Der Werk­bund will ger­adewegs zur Durch­set­zung der qual­i­ta­tiv höheren Arbeitsweisen, zur Durch­set­zung des qual­i­ta­tiv höheren Pro­duk­ts, der Edel­ware, soviel er nur kann, beitra­gen. Dabei ist aber nicht nur an die teure kost­bare Ware gedacht […], son­dern auch an die schlichte, ein­fache und bil­lige Ware, die den­noch Edel­ware sein kann, wenn sie sich nur ehrlich als das gibt, was sie ist, und nicht eine kost­barere vortäuschen will.“ Die neu gegrün­dete Vere­ini­gung wollte dabei nicht nur hoch­preisige Arbeit­en für die ober­sten Zehn­tausend“ schaf­fen, son­dern tra­chtete danach, dass auch den Unbe­mit­tel­ten, dem Klein­bürg­er und Arbeit­er, wenn auch in sehr beschei­den­den Gren­zen […] nur solche Pro­duk­te geboten wer­den, die durch ihre Werk­tüchtigkeit erfreuen und die Wohnkul­tur fördern“. Der Vere­ini­gung aus Kün­stlern, Indus­triellen und Kun­sthandw­erk­ern gehörten unter anderem Josef Hoff­mann, Josef Frank, Oskar Str­nad und Dagob­ert Peche an. 

Lit­er­atur:

Werk​bund​sied​lung​-Wien​.at/​Text: Anna Stuhlp­far­rer, und

Fotografie des Gästez­im­mers mit Sekretär im Haus Kras­ny nach Entwurf von Josef Frank und Oskar Wlach (Haus & Garten)”, s. Abb. unten

Pro­duk­tion:
Fotograf: Julius Scherb, Wien, nach 1928
Entwurf des abge­bilde­ten Werks: Josef Frank, Wien, 1927 bis 1928
Entwurf des abge­bilde­ten Werks: Oskar Wlach, Wien, 1927 bis 1928
Aus­führung des abge­bilde­ten Werks: Haus & Garten, Wien, 1927 bis 1928
Stem­pel (Rück­seite): Handw­erk­lich­es Licht­bild. / Julius Scherb, Wien, 6. / Gumpen­dor­fer­str. 26;
Mit­glied der Wr. Pho­tographen­handw­erk­statt, Zuge­höriges Objekt: Wind­sor-Arm­lehn­stuhl, Pultschreibtisch
Entwurf: Plan für einen Sekretär (Schreib­sekretär) aus matt poliertem Kirschholz, mit ein­er Detailan­sicht des Innen­raums, Entwurf: Plan für einen gepol­sterten Arm­lehn­stuhl, dessen Arm­lehnen nicht mit der Rück­en­lehne ver­bun­den sind, ent­wor­fen für die Fir­ma Haus & Garten
Entwurf: Plan für einen fest gepol­sterten Fau­teuil mit sicht­barem Holzrah­men aus Mahag­o­ni, ver­wen­det unter anderem zur Ausstat­tung des Kras­ny-Haus­es und des Beer-Hauses

Schreibsekretar Umkreis J Frank 02
Schreibsekretär
Schreibsekretar Umkreis J Frank 08
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Sammlung MAK Fotografie des Gästezimmers mit Sekretär im Haus Krasny nach Entwurf von Josef Frank und Oskar Wlach (Haus & Garten)