Porzellan Potpourri Chinoiserie 02

Prunkvolle Potpourri Aufsatzschale

Frankreich zweite Hälfte 19. Jahrhundert

Ver­gold­e­ter reich geziert­er Stand in run­der Form mit drei aus­gestell­ten Podesten, auf welchen sich drei mit Löwen­tatzen, Akan­thus und orna­men­tal gezierten Füße befind­en. Die Mitte des Sock­els ist in Form ein­er großen Flamme gestaltet. 

Die drei Füße, welche eine ver­gold­ete Schale umschließen, sind von einem Akan­thus Blat­trah­men bekrönt und gehen in die im Imari — Stil gear­beit­et Pot­pour­ri Schale über.

Über der großen Porzel­lan­schale befind­et sich eine durch­brochen gear­beit­ete und mit Girlan­den aus Lor­beer Blät­tern gezierte Galerie, auf welch­er der Deck­el, aus­ge­führt mit einem Knauf in Form dreier großer Akan­thus­blät­ter und bekrönt mit ein­er großen Ananas, sitzt.

Aus­ge­führt ist vor­liegende Porzel­lan­schale, so wie der abschließende Deck­el im Kakiemon Stil. Dieser zeich­net sich durch eine zier­liche Bildgestal­tung sowie eine feine Farb­palette von Orange‑, Gelb‑, Blau- bis Türk­istö­nen aus.

Die feine Bemalung gibt eine land­schaftliche Szener­ie mit japanis­chen Fig­uren, diese mit Schirm und Fäch­er, sowie japanis­chen Kirschblüten Bäu­men ‑so genan­nten Saku­ra Bäumen‑, wieder. Umran­det wer­den die bildlichen Szene­r­ien mit fein gemal­ten Blatt- und Blütengirlanden.

Große Pot­pour­ri Auf­satzschalen wur­den im 18. und 19. Jahrhun­dert für herrschaftliche Häuser gefer­tigt. Diese wur­den mit duf­ten­den Blüten und Ölen befüllt, die dann den wohlriechen­den Duft auch im geschlosse­nen Zus­tand durch die durch­brochen gear­beit­ete Galerie an die Räume abgaben.


Über das Porzellan:

Der Namen des Imari Porzel­lans geht auf den in der Nähe von Ari­ta gele­ge­nen kleinen Hafen Imari zurück, von dem aus die Waren nach Nagasa­ki zur Nieder­las­sung der Nieder­ländis­chen Ostin­di­en-Kom­panie gebracht wur­den. Ari­ta und Imari liegen auf dem Gebi­et der heuti­gen Präfek­tur Saga im Nor­den der Insel Kyūshū.

Dieser Name des Kakiemon Porzel­lans leit­et sich von dem Fam­i­lien­be­trieb des Sakai­da Kakiemon in der Nähe der Stadt Ari­ta, Prov­inz Hizen ab. Kakiemon war ab 1643 der erste in Japan, der einen poly­chromen Stil für die Porzel­lanbe­malung entwickelte. 

Er nutzte dafür aus Chi­na importierte Pig­mente, die auf der ersten Glasur einge­bran­nt wer­den konnten. 

Auch führte er in Anlehnung an das chi­ne­sis­che Porzel­lan zur Zeit des Kaisers Kangxi eine Bildgestal­tung ein: skizzen­hafte Lin­ien­führung, aquarel­lar­tiger Far­bauf­trag und asym­metrische Kom­po­si­tio­nen, die große Flächen unbe­malt lassen. 

Kakiemon-Porzel­lan ist eine Unter­gat­tung des Ari­ta-Porzel­lans und gehört zur Gruppe der Imari Porzellane.

Der von Sakai­da Kakiemon Anfang des 17. Jahrhun­derts entwick­elte Kakiemon-Stil wird von dessen Nach­fahren bis zum heuti­gen Tag gepflegt. Er zeich­net sich durch eine außergewöhn­lich feine Farb­palette (Per­si­mo­nen-Orange, Gelb, Blau, Türkis etc.) und eine auf weißem Grund aufge­tra­gene Orna­men­tik aus.

Es war ein Dres­d­ner, Zacharias Wag­n­er, der dieses Porzel­lan für Europa entdeckte. 

Wag­n­er hat­te als Oberkauf­mann der Nieder­ländis­chen Ostin­di­en-Kom­panie (Verenigde Ostindis­che Com­pag­nie) 1656 für ein Jahr die Leitung der Nieder­las­sung Deji­ma in Nagasa­ki übernommen.

Im Jahre 1659 erfol­gte die erste große Bestel­lung für Europa. Ab 1757 wur­den diese in großen Stück­zahlen nach Europa exportiert.

Von den großen europäis­chen Man­u­fak­turen wur­den Porzel­lane im Imari Stil beson­ders ab der Mitte des 18. Jahrhun­derts rezip­iert. Beson­ders im 19. Jahrhun­dert entwick­elte sich ein regel­rechter Boom für asi­atis­che Porzel­lane, auf welchen die europäis­chen Porzel­lan­pro­duzen­ten aufsprangen,…

Lit­er­atur Imari Porzellan:

• Peter Pantzer: Imari-Porzel­lan am Hofe der Kaiserin Maria There­sia. Het­jens-Muse­um-Deutsches Keramik­mu­se­um, Düs­sel­dorf 2000.

• Georges Le Gars: Imari, His­toire d’un style, faïences et porce­laines du Japon, de Chine et d’Europe. Massin, Paris 2004.

• Georges Le Gars: Les Imari anglais. Massin, Paris 2007,.

• S. Noma (Hrsg.): Ari­ta ware. In: Japan. An Illus­trat­ed Ency­clo­pe­dia. Kodan­sha, 1993, S. 53.

• Masako Shono: Japanis­ches Ari­ta­porzel­lan im soge­nan­nten Kakiemon­stil“ als Vor­bild für die Meißen­er Porzel­lan­man­u­fak­tur. Schnei­der, München 1973, (zugle­ich Dis­ser­ta­tion, Uni­ver­sität Bonn 1971).

Porzellan Potpourri Chinoiserie 05
Potpourri Aufsatzschale H: 70 cm, Dm: 34 cm
Porzellan Potpourri Chinoiserie 03
Porzellan Potpourri Chinoiserie 04
Porzellan Potpourri Chinoiserie 06