Prunkvoller Bronze Doré Girandole Leuchter

Der prunk­voll und über­aus reich vollplas­tisch skulp­tierte Kerzen­leuchter besticht durch seine her­vor­ra­gende Aus­führung und detail­re­iche Gestal­tung. Der Sock­el ist plas­tisch mit Roc­caillen, Ges­im­sen, Balustraden, mit Muschelfor­men, Gräsern, Steinen, Blat­twerk und Blüten, aus welchen uns ein Löwe, ein Bär und ein Eber ent­ge­gen­blick­en, aus­ge­führt. Die sich am Schaft nach oben rank­enden Blüten und Blu­men gehen in einen dick­en Baum­stamm über, an dessen Vor­sprün­gen sich zwei Kinder, ein Mäd­chen und ein Bub fes­thal­ten. Die bei­den Kinder sind über­aus fein vollplas­tisch gear­beit­et; Gesicht und Haare sind fein zise­liert und Blüten und Früchte in ihren Hän­den haltend. 

Die mit Blat­twerk aus­ge­führte Bekrö­nung der Kinder geht in drei Leuchter­arme über, welche reich von feinen Gräsern umspielt wer­den. Die Kerzen­tüllen und Tassen sind prunk­voll mit Muschel, Orna­ment und Blat­twerk verziert. Über­aus beein­druck­end ist die sich unzäh­lige Male um das Geäst windende Schlange. Kopf und Schup­pen ihrer Haut sind beson­ders fein gearbeitet. 

Beein­druck­end ist hier­bei auch das meis­ter­liche Kön­nen und Wis­sen, das man benötigt um den Bronzekör­p­er der Schlange so oft um die Leuchter­arme schlin­gen zu kön­nen. Let­z­tendlich find­en wir auf dem ober­sten mit­tleren Arm einen großen vollplas­tisch aus­ge­führten Adler als let­zte Bekrönung.

Eine abso­lut meis­ter­liche Arbeit aus der zweit­en Hälfte des 19. Jhdt., die stilis­tisch sich­er auf die Entwürfe von Juste-Aurèle Meis­son­nier zurückgeht. 

Juste-Aurèle Meis­son­nier (* 1695 in Turin; † 31. Juli 1750 in Paris) war Zeich­n­er, Maler, Bild­hauer, Gold­schmied und Architekt des franzö­sis­chen Rokoko. Juste-Aurèle erhielt seine Aus­bil­dung bei seinem Vater Eti­enne Meis­son­nier, bevor er nach Paris ging, wo er unter anderem für einige Jahre in ein­er Gob­elin-Man­u­fak­tur arbeit­ete. Im Jahre 1724 erhielt das königliche Diplom der Gold­schmiede (brevet de la coopéra­tion des Marchands Orfèvres Joail­liers). Ab dem Jahr 1726 war er offizieller Hofze­ich­n­er von Lud­wig XV (Dessi­na­teur de la Cham­bre et du Cab­i­net du Roi, und trat somit in die Fußstapfen von Jean Bérain dem Jün­geren, 1678 – 1726). 

Auch kam ihm die bedeu­tende Auf­gabe zur Aus­rich­tung der Hoffeste am franzö­sis­chen Hof zu, unter anderem arrang­ierte er 1729 das Fest anlässlich der Geburt des franzö­sis­chen Thron­fol­gers in Ver­sailles. Er erhielt neben vie­len anderen auch Aufträge für die Ein­rich­tung der Schlöss­er Fontainebleau sowie Choisy…

Ein kleines Paar Kerzen­leuchter mit gle­ich­er Darstel­lung der bei­den Kinder, befind­et sich in der Samm­lung des Met­ro­pol­i­tan Muse­ums NY.