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Rare Ceramic Vessel "Martaban"

Sogenanntes Martaban, Burma verm. 17. Jhdt.
Verkauft

Beein­druck­endes Vor­rats­ge­fäß mit dunkel­brauner und heller Glasur aus dem Gebi­et Bur­mas dem heuti­gen Myan­mar. Das große und schw­er aus Keramik aus­ge­führte Marta­ban ist wun­der­schön braun mit hellen- beige/​gelblichen Verzierun­gen glasiert. Der Boden und das untere Drit­tel des Gefäßes ist unglasiert gearbeitet.

Die hellen Verzierun­gen sind run­dum ver­tikal und hor­i­zon­tal in Form von genoppten Bän­dern oder Schnüren aus­ge­führt. Der soge­nan­nte kurze Hals sitzt auf der bre­it­en Schul­ter des Gefäßes mit vier kleinen Hand­haben. Diese Hand­haben dien­ten der Fix­ierung mit Seilen für den Trans­port auf dem Land und Seeweg. 

Marta­ban, manch­mal auch Mar­ta­van gesprochen, waren große schwere Vor­rats­ge­fäße, mit welchen man Güter auf Schif­f­en aus dem Hafen von Marta­ban unter anderem nach Südost Asien, Indi­en und in den mit­tleren Osten trans­portierte. Namensge­bung für diese wun­der­schö­nen und robusten Vor­rats- und Trans­port­ge­fäße war der gle­ich­lau­t­ende Hafen von Marta­ban, heute Mot­ta­ma welch­er im Mon Staat liegt. 

Mot­ta­ma liegt am nördlichen Ufer des Salu­en, gegenüber Mawlamyaing, der Haupt­stadt des Mon-Staates. Hier befind­et sich die Bucht von Marta­ban, der die Flüsse Irrawad­dy und Salu­en zufließen. In schriftlichen Aufze­ich­nun­gen aus dem 14. Jahrhun­dert, genauer gesagt 1350, berichtet Ibn Batu­ta der auf sein­er großen Reise auch den Hafen von Marta­ban besuchte: „ Marta­bans sind großen Gefäße gefüllt mit Pfef­fer, Zitro­nen und Man­go, alles mit Salz behan­delt für eine Schiff­s­reise” (Gut­man: Burma’s Lost King­doms. The Marta­ban Trade 2001, S. 106 – 112).

Ibn Bat­tuta, war ein Wel­treisender des 14. Jahrhun­derts, Aben­teur­er, Forsch­er, Gelehrter, Diplo­mat und Reporter. Mit seinem Reise­buch Rih­la“ („Reise“) schrieb er eine der bedeu­tend­sten Reise­berichte des Mit­te­lal­ters. Im Jahr 1325 also ein Jahr nach Mar­co Polos Tod, bricht der 22-Jährige studierte Jurist aus dem marokkanis­chen Tanger zu ein­er sein­er großen Reisen auf. Mit Schif­f­en, Kutschen und Kame­len erkun­dete er Ostafri­ka, den Per­sis­chen Golf, Indone­sien, Indi­en, Chi­na und Spanien. Ibn Bat­tuta gilt als der Mar­co Polo des Orients“

Speziell im 16. und 17. Jahrhun­dert hat­te der Hafen von Marta­ban eine große Bedeu­tung für den Trans­port chi­ne­sis­ch­er Güter mit Schif­f­en in den West­en. Die Bedeu­tung Marta­bans als Pro­duk­tion­sstätte für Keramik lässt sich bis in das 7. Jhdt. AD zurückverfolgen.

Ein sel­ten schönes Vor­rats­ge­fäß in per­fek­tem Zus­tand und Pro­por­tion mit wun­der­voller Pati­na wie man es meist nur in muse­alen Samm­lun­gen find­et, wie zum Beispiel in der Samm­lung des Met­ro­pol­i­tan Muse­um of Art New York (The Met­ro­pol­i­tan Muse­um of Art. Japan­ese Bam­boo Art: The Abbey Col­lec­tion,” June 13, 2017 – Feb­ru­ary 42018).

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Martaban H: 58 cm, Durchmesser: ca. 59 cm
HM_MartabanD1Edit