Französische Prunkchenets
Sehr fein ausgeführte Chenets mit Sphingen in Bronze Doré, die sich im vorderen Bereich auf Wappenschilder stützen und einen Umhang mit dem Fleur-de-Lis Symbol tragen. Original eisengeschmiedete Kamineisen; ausgeführt und signiert von Bouhon Frères/Bouhon et Cie
Weltausstellung 1878 und 1900 Paris
Zur Schwarz-Weiß Abbildung rechts unten ein weiterführender Auszug aus dem Buch „Vergoldete Bronzen. Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus“, Ottomeyer/Pröschl:
“Die Stücke sind wie die kurbayerischen Wappen zeigen, alter Bestand der Residenz und befanden sich im Kamin des Schlafzimmers in den Steinzimmern. Die Anregung zu solchen Sphingen mit Schabracken und Köpfen „en espagnolette“ ging von ähnlichen Figuren im Park von Marly aus. Der perfekte Guß ist sorgfältig und differenziert ziseliert. Gußgleich, aber mit starken Varianten in ihrer Ausarbeitung gibt es eine recht große Zahl weiterer Exemplare, so in den Schlössern Vaux-le-Vicomte, Champs und Chantilly; andere Ausführungen erschienen auf Auktionen. Der Sockel ist möglicherweise eine Arbeit von de Grof.”
Guillaume de Grof kam um das Jahr 1700 nach Paris, um seine künstlerischen Fertigkeiten weiterzuentwickeln. Bereits ab 1708 dürfte er Aufträge für das französische Königshaus ausgeführt haben. Ab dem Jahr 1714 stand De Grof in den Diensten von Kurfürsten Max Emanuel, welcher ihn 1716 nach München rief. Eine seiner bedeutendsten Tätigkeiten bestand darin, vergoldete Bleiskulpturen für die Gärten Max Emanuels zu schaffen.