Franz Prunkvitrine 01

Prunkvolle, äußerst seltene Salonvitrine

Frankreich, Ende 19. Jahrhundert

Der Entwurf dieser außergewöhn­lich aufwendig, wohl in Paris gefer­tigten Vit­rine dürfte aus der Zeit um 188090 stam­men. Das fein aus­ge­führte Möbel ist in soge­nan­ntem Tulip­wood, welch­es zur Gat­tung der Rose­wood-/Pal­isander­hölz­er gehört, furniert und mit feinen Bronze Doré App­lika­tio­nen geziert.

Die ele­gante Vit­rine ste­ht auf vier in Cabri­o­let-Form mit großen Akan­thus­blät­tern gezierten Füßen. Die untere Kon­struk­tion der Vit­rine ist an allen drei Seit­en in wun­der­schön geschwun­gener und bombiert­er Form mit vier­fach gespiegel­tem Furnier sowie unglaublich reich­er Bronze Doré Verzierung in Form von Blüten­girlan­den, Gräsern und Blat­twerk gear­beit­et.

Die große, mit­tig ange­ord­nete und in bombiert­er Form gear­beit­ete Glastüre wird an bei­den Seit­en von konkav aus­ge­führten Glass­cheiben begren­zt.
Alle vier Eck­en des Möbels sind an ihren Kan­ten über die gesamte Höhe mit Band, Maschen sowie Blüten geziert. Den bekrö­nen­den Abschluss der vier Kan­ten bilden vier wun­der­schön vollplas­tisch gear­beit­ete Frauenköpfe, soge­nan­nte Espag­no­lettes, fein zise­liert mit hochgestell­tem Kra­gen und aufgesteck­ter Frisur, welche mit Fed­ern und Maschen im Haar geziert ist.

Die bekrö­nende Mitte der Vit­rine bildet ein über­großes Akan­thus­blatt, welch­es bei­d­seit­ig in reich­es Zier­w­erk überge­ht. Das Innere der Vit­rine ist mit vier Glas­fäch­ern, ein­er ver­spiegel­ten Rück­wand sowie einem mit fein­er Sei­de aus­ge­führten Pla­fond gefer­tigt.

Generell dürfte dieses Mod­ell ein­er kleinen Salon­vit­rine eines der schön­sten Entwürfe dieser Zeit sein. Beson­ders her­vorzuheben wäre hier, dass es meist die richtig großen Möbel­stücke waren, die für die Prunk- und Repräsen­ta­tion­sräume der Palais und Schlöss­er so aufwendig gefer­tigt wur­den. Kleinere Vit­ri­nen wie diese sind meist ein wenig schlichter und nicht so aufwendig mit gebo­ge­nen und bombierten For­men und Gläsern sowie mit so reichem, fein zise­liertem und wun­der­voll ver­gold­e­tem Bronzebe­satz aus­ge­führt wor­den.

Es dürften auch nur sehr wenige Mod­elle dieser Vit­rine am inter­na­tionalen Kun­st­markt zu find­en sein. Entwurf und Aus­führung dieser Vit­rine lassen sich auch nicht ein­deutig zuord­nen.
Dieses Mod­ell dürfte von mehreren der bedeu­ten­den Ébénis­ten und Möbel­bauer dieser Zeit in ganz geringer Stück­zahl gefer­tigt wor­den sein. Es gibt Hin­weise, dass unter anderem die Werk­stätte von Mai­son Krieger eine solche Vit­rine aus­ge­führt hat.

Die ele­gante Vit­rine wurde in unseren hau­seige­nen Werk­stät­ten aufwendig in alter Handw­erk­stra­di­tion restau­ri­ert, die orig­i­nalen ver­gold­e­ten Bronzen gere­inigt, der Kor­pus von Hand mit Schel­lack poliert und der Pla­fond mit Sei­den­moiré auf Sch­ablone aus­gek­lei­det und erstrahlt heute in wun­der­schönem Zustand.

Hans Miedler Fine Art Franz Prunkvitrine
Prunkvitrine H: 191 cm, B: 108 cm, T: 42cm
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