Sankt Petersburger Silber Kerzenleuchter Silber Paar

Prunkvolle Silberleuchter in schwerer Ausführung

St. Petersburg 1870

Meis­ter­liche Arbeit des Hof­gold­schmiedes des Zaren Pawel Fjodor­ow­itsch Sazikow Beschaumeis­ter: Alexan­der Mitin (1842 — 1877)

Prunk­volle Arbeit des Hof­gold­schmiedes des Zaren zur Zeit Alexan­der III, äußerst fein zise­liert, in Form von Vol­luten und Rocail­len­dekor, flo­ral geschwun­genen und mit Blattdekor aus­ge­führten Armen. Die neun Arme der Leuchter sind mit sehr feinen Vasen­tüllen in klar­er Form und nur im unteren Bere­ich mit zise­lierten Blüten­blät­tern ausgeführt.

Leuchter dieser Qual­ität und Aus­führung aus einem Hause wie Sazikow waren zur dama­li­gen Zeit auss­chließlich der Aris­tokratie, Bankiers oder sehr reichen Fab­rikan­ten­fam­i­lien vor­be­hal­ten. Ein beson­deres Beispiel für die her­aus­ra­gende Qual­ität sowie das Kön­nen der Sil­ber­schmiede Sazikow war die Auf­tragsar­beit für Zar Nico­las I., welche Sazikow 1848 fer­tigte. Das prunk­volle Sil­berser­vice für Tee und Kaf­fee im Rus­sis­chen Stil beauf­tragte Zar Nico­las I. als Geschenk für seinen Sohn Kro­n­prinz Kon­stan­tin Niko­lae­vich dem Jün­geren Brud­er Alexan­der II. anlässlich dessen Ver­mäh­lung. Es war dies auch das erste Hochzeitsser­vice, das von einem Hofliefer­an­ten Sazikow in Auf­trag gegeben wurde.

Sign.: Sazikow, St. Peters­burg­er Stadt­marke, Beschaumeis­terze­ichen Alexan­der Mitin 1870.

Diese traumhaft gear­beit­eten Sil­ber­leuchter in schw­er­er Aus­führung aus ein­er der bedeu­tend­sten rus­sis­chen Juwe­li­er- und Gold­schmiede Dynas­tien, sind ein wun­der­bares Beispiel für die unglaubliche handw­erk­liche Qual­ität und das meis­ter­liche Kön­nen des Hofliefer­an­ten des Zarenhofes…

PAWEL FEDOROW­ITSCH SAZIKOW 

Sazikow, eine Juwelier‑, Gold- und Sil­ber­schmied Dynastie 

Die Gold­schmiede Man­u­fak­tur Sazikow zählt zu den ältesten in Rus­s­land und wurde 1793 vom Juwe­li­er, Gold­schmied und Zise­leur Pavel Fedorow­itsch Sazikow in Moskau gegrün­det. Der Juwe­li­er und Gold­schmied Sazikow erhielt 1837 den Titel des Hofjuwe­li­er und Gold­schmied des Zaren” Nico­las I. 

Ignatij Sazikow, der 1793 geborene und 1868 in Moskau gestor­bene Sohn des Fir­men­grün­ders, eröffnete im Jahre 1842 eine Nieder­las­sung in St. Peters­burg. Sazikow nahm an vie­len Weltausstel­lun­gen und Ausstel­lun­gen in Rus­s­land teil, wo er in den Jahren 1835, 1849, 1853, 1861 und 1865 Medaillen erhielt.

Im Jahre 1851 nahm Sazikow das erste Mal an der Weltausstel­lung in Lon­don teil und gewann eine Goldmedaille, danach auch noch 1862. Im Unter­schied zur Fir­ma Bolin, die dort eben­falls erfol­gre­ich vertreten war, repräsen­tierte Ignatij Sasikow einen gen­uin rus­sis­chen Stil“. Das Ate­lier der Sil­ber­schmiede war vor­erst nur in Moskau ansäs­sig und fer­tigte alle Arten von Sil­ber Objek­ten an. Man fer­tigte zu dieser Zeit, vielfältige Gegen­stände für den täglichen Gebrauch bis hin zu kun­stvollen Objek­ten für den Zaren­hof oder bedeu­tende Ausstellungen.

Der bekan­nteste Abkömm­ling der Dynas­tie war Ignatij Sasikow, der Sohn des Fir­men­grün­ders, welch­er als ein­er der bedeu­tend­sten rus­sis­chen Sil­ber­schmiede und Juwe­li­er gilt und wegen sein­er außergewöhn­lichen Begabung auch der rus­sis­che Ben­venu­to Celli­ni genan­nt wurde. Sazikow hat­te auch die Idee alte rus­sis­che For­men sowie bäuer­liche Motive stilis­tisch in sein­er Juwe­lierkun­st zu ver­ar­beit­en, was ab der zweit­en Hälfte des 19. Jahrhun­derts großen Anklang bei sein­er Klien­tel fand. Sazikow bereiste viel Län­der und brachte die mod­ern­sten Maschi­nen und Tech­niken nach Moskau und St. Peters­burg, wie zum Beispiel 1843 eine Guil­lochier­mas­chine aus Frankre­ich. Er rev­o­lu­tion­ierte und kom­binierte auch viele alte Tech­niken mit mod­er­nen, wie zum Beispiel die Emaille oder die Niel­lo Technik.

Um 1850 befand sich auch eine Schule auf dem Betrieb­s­gelände in welch­er cir­ca 80 Schüler zu Gold- und Sil­ber­schmieden aus­ge­bildet wur­den. Igna­cy Sasikow beschäftigte und arbeit­ete mit namhaften Kün­stlern und Bild­hauern zusam­men, um neue Mod­elle zu entwer­fen. So fer­tigte seine Man­u­fak­tur 1848 zur Trau­ung des Großfürsten Kon­stan­tin Niko­la­je­w­itsch, des jün­geren Brud­ers von Alexan­der II., ein Sil­berser­vice mit byzan­ti­nis­chen Verzierun­gen an, das Fjodor Solnzew ent­wor­fen hat­te — ein Kün­stler und Archäologe, der für seine beson­dere Ver­trautheit mit der altrussis­chen Kun­st berühmt war. 

An der Miniaturskulp­tur ein­er Troi­ka beteiligte er Jew­geni Lansere. Dieses Ser­vice befind­et sich heute Fabergé Muse­um. Nach Igna­cy Sazikow‘s Ableben im Jahre 1868 über­nah­men seine Söhne Pavel und Sergei das Unternehmen und führten die Geschäfte und das Ate­lier der Man­u­fak­tur bis 1887, danach wur­den sie von Iwan Chleb­nikow übernommen.

Lit:
Adam Szy­mańs­ki: Sazikow. Busi­ness. In: A. Szy­mańs­ki (ed.): Gold­smiths of the Romanov court. Berlin-Opole: Metrop­o­lis­art, 2011, pp. 128 – 129.
Adam Szy­mańs­ki: His­to­ry, style and works of the Russ­ian gold­smith com­pa­ny Sazikow. In: P. Iwanow (ed.): Sketch­es on Russ­ian gold­smithing. From the mid-19th to the begin­ning of the 20th cen­tu­ry. War­saw: Metrop­o­lis­art, 2010, pp. 5 – 39.

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Sankt Petersburger Silber Kerzenleuchter 06
Silberleuchter H: 54 cm, Dm: 35 cm; Gewicht: ca. 8000g
Sankt Petersburger Silber Kerzenleuchter 08
Sankt Petersburger Silber Kerzenleuchter 07
Sankt Petersburger Silber Kerzenleuchter 09
Sankt Petersburger Silber Kerzenleuchter 01
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Referenz Das Tee- und Kaffeeservice im „russischen Stil“ wurde 1848 von dem Konkurrenten von Fabergé, der Firma Ignaty Sazikov, anlässlich der Hochzeit von Großfürst Konstantin Nikolaevich, dem Sohn von Nikolaus I., gefertigt. Die Dekoration umfasst Elemente der byzantinischen Ästhetik und eines altrussischen Ornaments sowie eine Gravur der Initialen des Prinzen. Dies war das erste Hochzeitsservice, das von einem russischen Juwelier in Auftrag gegeben wurde. Zuvor wurden solche Aufträge an die Engländer vergeben.